Ostern

Entzünden des Osterkreuzes der VTG Payerbach – Reichenau an der Sonnenpromenade/Schneedörfl:

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In allen Religionen gibt es Fastenzeiten. Die vierzigtägige Fastenzeit, auch österliche Bußzeit genannt, dient zur Vorbereitung auf Ostern.

Die Zahl 40 ist eine symbolische: z.B. fastete und betete Jesus 40 Tage in der Wüste / 40 Tage war Moses auf dem Berg Sinai / 40 Tage dauerte die Sintflut /40 Jahre zogen die Israeliten durch die Wüste.

Ein wichtiger Kirchenbrauch der Fastenzeit sind Kreuzwege / Kalvarienberge, die die Via Dolorosa nachahmen. Zum „versteinerten Theater“ der Kalvarienberge kamen schon im Mittelalter die Passionsspiele (ab dem 14. Jh. in deutscher Sprache). Passionsspiele sind auch heute sehr beliebt (z.B. Kirchschlag, Dorfstetten, St. Margarethen).

Altarbilder und Kreuze werden mit schwarzen, violetten oder bunt bemalten Fastentüchern verhüllt. Ihre Bilder zeigen biblische Szenen von der Erschaffung Adams und Evas bis zur Himmelfahrt Mariens. (Kirchberg am Wechsel hat seit 2000 im Dominikanerinnenkloster ein 100m langes Fastentuch mit 40 biblischen Szenen).

Karwoche
Die Bezeichnung leitet sich vom althochdt. kara / Sorge ab, die Trauer über das Leiden Jesu.Palmsonntag
Der 6. Fastensonntag erinnert an den Einzug Jesu in Jerusalem. Palmwedel, Ölzweige oder wie bei uns Weidenzweige mit Palmkätzchen sollen Segen bringen und gelten als Symbol des Lebens, der Hoffnung und des Sieges. Das Aussehen der Palmbuschen ist regional verschieden, von viele Meter hohen, mit Bändern, Früchten und vergoldeten Nüssen geschmückten Prangstangen (Kärnten) bis zu einfachen Palm- /Weidenzweigen.

Gründonnerstag
Er wird heute mit dem Essen von grünem Gemüse (Spinat) oder Kräutersuppen in Zusammenhang gebracht. Das Wort wird vom mittelhochdt. grinnen / greinen, stöhnen, klagen abgeleitet.
Der Gründonnerstag wird regional auch Antlasstag genannt. Diese Bezeichnung erinnert an die Entlassung der Sünder aus der öffentlichen Kirchenbuße. Den Antlasseiern (am Gründonnerstag gelegt) sprach man Unheil abwehrende Wirkung zu.
In der Messe am Gründonnerstag-Abend wird an die Einsetzung der Eucharistie und des Priestertums gedacht. Die Fußwaschung nach der Predigt erinnert an eine alte Geste der Gastfreundschaft.
„Die Glocken fliegen nach Rom“ und erklingen erst wieder in der Osternacht.

Karfreitag
Der Karfreitag erinnert an die Kreuzigung und den Tod Jesu. Für evangelische Christen ist er der höchste Feiertag des Kirchenjahres. Für Katholiken ist er wie der Aschermittwoch ein strenger Fast- und Abstinenztag.
Der bekannteste Karfreitagbrauch ist das Ratschengehen, wobei es verschiedene Bauarten dieser Lärminstrumente gibt. Um 15 Uhr wird mancherorts eine Gedenkminute an den Tod Christi gehalten.

Karsamstagosterkreuz
Er ist der Tag der Grabesruhe. In der Osternacht (zum Ostersonntag) findet die Auferstehungsfeier statt, beginnend mit der Feuerweihe. Feuer mit der Symbolkraft für Leben, Wärme, Spiritualität, Reinigung ist seit jeher wichtiger Bestandteil religiöser Zeremonien.
Vielerorts (auch bei uns: Osterkreuz an der Sonnenpromenade/Schneedörfl) leuchten Osterfeuer von den Höhen und verkünden die Freude über die Auferstehung Christi.

Ostern
Das Wort Ostern kommt nur im Deutschen und Englischen (Easter) vor. Es hat altgerman. Ursprung und hängt wohl mit der Himmelsrichtung Osten (east) zusammen = wo die Sonne aufgeht, Sinnbild der Auferstehung. Die romanischen Sprachen bleiben näher dem Lateinischen pascha oder dem Hebräischen pessach/passah.
Ostern war im 1. christlichen Jahrhundert der bedeutendste Tauftermin.

Ostersonntag
Seit dem Konzil von Nizäa (325) ist Ostern auf den Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond festgelegt.
Mit dem Ostergottesdienst sind seit langem (10. Jh.) die Speisensegnungen verbunden. Es ist heute allgemein Brauch Eier, Schinken und Brot weihen zu lassen. Wobei das Ei für die Christen zum Sinnbild der Auferstehung wurde.

Ostermontag
Am Ostermontag finden vor allem in NÖ und der Steiermark (jetzt schon seltener) Flurbegehungen statt, bei denen geweihte Palmzweige in die Ackerränder gesteckt werden. Sie erinnern an den Emmausgang der Jünger Jesu.
Heute wird der Tag gerne für Verwandtenbesuche und Ausflüge genützt.

Zu den Bräuchen
Schon 1615 wird von grün, gelb, rot, schwarz und blau gefärbten Ostereiern berichtet. Etwas später lesen wir von verzierten und vergoldeten Eiern, die geschenkt wurden.
Die Bräuche des Schenkens von Symbolen der Fruchtbarkeit und Fülle des Lebens, wie Eier, Osterhasen, Hühner oder Lämmer sind eigentlich heidnische Erbschaften.